Ich brauche Licht zum Glücklichsein - Bezwingen Sie den Winterblues
Wenn die Tage wieder kürzer werden, erreicht unsere Haut kaum noch etwas von dem für uns so lebenswichtigen Sonnenlicht. Dabei ist es nicht nur elementar für die Produktion von Vitamin D im Körper; auch unser seelisches Befinden hängt oft davon ab, wie viel Tageslicht wir aufnehmen. Gerade in der kalten Jahreszeit haben daher viele Menschen mit einem Winterblues zu kämpfen. Aber es gibt Hilfe.
Was steckt hinter dem Winterblues?
Verantwortlich für einen Winterblues sind unter anderem unsere Hormone. Wenn es draußen ständig dunkel ist, produziert unser Körper vermehrt das Schlafhormon Melatonin und weniger das Glückshormon Serotonin. Ein Ungleichgewicht entsteht, das bei Menschen mit einem Winterblues besonders groß ist. Die Folgen sind dauerhafte Müdigkeit, Antriebslosigkeit und auch gesteigerte Lust auf Süßes. Achtung: Fühlen Sie sich zudem niedergeschlagen und kommen Sie aus Ihrem Tief nicht mehr heraus, suchen Sie einen Arzt auf. In manchen Fällen steckt hinter den Beschwerden auch eine Winterdepression, die behandelt werden sollte.
Sabine (54 Jahre) ist ein lebensfroher Mensch. Sie hat viele Freunde, zahlreiche Hobbys und ihren Traumjob in einer Werbeagentur. Doch in letzter Zeit fühlt sie sich zunehmend antriebslos und ist ständig müde.
"Das kenne ich aus dem letzten Winter", berichtet Sabine. "Als es wieder anfing, dachte ich nur: Bitte nicht schon wieder!"
Wiederkehrendes Phänomen
Da Sabine auf keinen Fall wieder den ganzen Winter antriebslos sein wollte, ging sie zu ihrem Hausarzt. „Da er keine körperliche Ursache fand, vermutete er, dass ein Winterblues oder eine Winterdepression dahintersteckt“, erzählt sie. Für Sabine machte plötzlich alles einen Sinn. „Ich verlasse morgens das Haus, wenn es noch dunkel ist, und wenn ich Feierabend habe, ist die Sonne schon wieder untergegangen. Kein Wunder, dass mein seelisches Befinden darunter leidet“, sagt sie.
Licht lindert Beschwerden
Ihr Hausarzt überwies sie sicherheitshalber zu einem Facharzt für Psychiatrie. Denn nur er kann einen Blues von einer echten Depression unterscheiden. Der Facharzt gab im Fall von Sabine Entwarnung. Sie leidet nur an der milden Form des Winterblues. Er verordnete ihr trotzdem eine Lichttherapie. Das bedeutet: Sabine muss nun morgens und abends etwa eine Stunde vor einer Tageslichtlampe sitzen.
gesund leben Tipp
Lichttherapien können Sie in der Regel mit einer speziellen Tageslichtlampe zuhause durchführen. Wenn Sie eine mit 2.500 Lux kaufen, sollten Sie morgens und abends je etwa eine Stunde vor dem Licht verbringen. Bei 10.000 Lux reichen 30 Minuten am Tag aus.
Das entspricht in etwa der Menge an Sonnenlicht, die wir täglich aufnehmen sollten.
Körperliche Aktivität wichtig
Bei Sabine schlug die Therapie bereits nach wenigen Tagen an und ihre Stimmung besserte sich zunehmend. Das lag auch daran, dass sie sich so viel wie möglich an der frischen Luft bewegte. Sie fuhr mit dem Rad zur Arbeit und ging an den Wochenenden spazieren. „Als meine beste Freundin eines Abends meinte, ich sei heute so fröhlich und würde frisch aussehen, war ich einfach nur überglücklich.“